Altersvorsorge
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Im Rahmen der persönlichen Altersvorsorge ermöglichen es manche Zeittauschsysteme langfristig ein Zeitguthaben anzusparen. Meistzitiertes Vorbild ist das japanische Fureai Kippu System.
- Seniorengenossenschaften wurden Anfang der 1990er im Rahmen eines Pilotprojekts des Landes Baden-Württemberg gefördert.
- Zeitbanken erlauben es ebenfalls auf längere Zeiträume Guthaben anzusparen.
- In Österreich betreibt der Talente-Tauschkreis Vorarlberg das Zeitvorsorge-Modell "Evergreen" im Leiblachtal.[1]
Diskussion
Es ist grundsätzlich umstritten, ob Tauschringe für die Altersvorsorge geeignet sind. In vielen Tauschsysteme ist langfristiges Sparen unerwünscht und wird durch Pluslimits sogar aktiv verhindert, weil Tauschen als ein Ausgleich von Geben und Nehmen sei. Es ist auch fraglich, ob das Tauschversprechen in Tauschringen überhaupt einen Anspruch auf Einlösung von Guthaben beinhaltet oder nicht vielmehr nur eine Verpflichtung, für erhaltene Leistungen entsprechende Gegenleistungen zu erbringen.
Bei tauschringartigen Systemen, die eine Altersvorsorge ermöglichen, stellen sich noch zahlreiche weitere grundsätzliche Fragen: Wie wird der langfristige Bestand eines Tauschrings gesichert, damit ein Mitglied noch nach 30 oder 50 Jahren die Früchte seiner früher eingebrachten Arbeit ernten kann? Wie kann sich eine ältere Person in ein bestehendes System "einkaufen"? Wer soll die Arbeit der jungen Mitglieder heute in Anspruch nehmen dürfen, damit diese im Alter etwas zurück fordern können? Sollen die heutigen Alten "umsonst" versorgt werden? Nach welchen Kriterien sollen sie aufgenommen werden?
Diese Fragen werden von unterschiedlichen Systemen unterschiedlich beantwortet. So haben sich etwa die meisten Seniorengenossenschaften vom Zeitspargedanken verabschiedet, um einen leichteren Ein- und Ausstieg in das System zur erleichtern.