Limit

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Limits beschränken Kontostände in Tauschringen. Verbrauchslimits (auch "Minuslimit", "Kreditrahmen") beschränken den Umfang des Leistungsversprechens einzelner Mitglieder gegenüber der Tauschgemeinschaft. Leistungslimits (auch "Pluslimit", "Guthabenlimit") beschränken den Umfang des Leistungsversprechens der Tauschgemeinschaft gegenüber den einzelnen Mitgliedern.

Die Tauschpartner müssen vor dem Tauschgeschäft miteinander klären, ob es im Rahmen ihrer jeweiliger Limits überhaupt verrechnet werden kann. Ein Leistungsgeber, der sein Leistungslimit erreicht hat, kann keine weitere Bezahlung mehr annehmen. Ein Leistungsnehmer, der sein Verbrauchslimit erreicht hat, kann keine weiteren Rechnung mehr bezahlen.

Minus-Limit

Beim Minus- oder Verbrauchslimit scheinen die meisten Tauschringen ein festes Limit zu verwenden. Manche Tauschringe geben ihrer Orga einen Ermessensspielraum, um das Limit zuverlässiger Mitglieder zu erweitern.

Plus-Limit

Beim Plus- oder Leistungslimit sind in der Praxis verschiedene Methoden verbreitet:

  • Festes Limit: Leistungen werden nur bis zu diesem Limit verbucht.
  • Kappungsgrenze: Leistungen werden in beliebigem Umfang verbucht. Aber an einem Stichtag werden alle "Guthaben" oberhalb einer gewissen Kappungsgrenze auf ein Gemeinschaftskonto übertragen. Vgl. etwa Zeitbörse Königsbrunn
  • Negativzinsen: Leistungen werden in beliebigem Umfang verbucht. Von den "Guthaben" wird monatlich eine Aufbewahrungsgebühr zu Lasten eines Gemeinschaftskontos abgebucht.
  • Kein Limit ("Sparen", "Altersvorsorge"): Mitglieder dürfen beliebig viel leisten und verrechnen. Sie tun das auf eigenes Risiko. Wenn der Tauschring aufgelöst wird, ist ihr "Guthaben" verloren.

Vor- und Nachteile von Kontolimits

Limits schaffen einen Anreiz für einen Ausgleich von Geben und Nehmen. Die Limits beschränken nur den einseitigen Verbrauch und einseitig erbrachte Leistungen. Wer genauso viel leistet, wie er verbraucht, wird von den Limtis nicht eingeschränkt.

Limits auf Mitgliederkonten begrenzen die Geldschöpfung zu Lasten von Gemeinschaftskonten in einem Tauschring. Es kann sinnvoll sein, auch Außenkonten, Austrittskotnen und manche Verwaltungskonten zu begrenzen.

Mitglider, die nur geben wollen, werden zwar am "Sparen" gehindert. Aber wenn sie aus Wohlfahrtsmotiven handeln, können sie ihre Leistungen anderen Mitgliedern schenken, ohne sie zu verrechnen.

Das Angebot stark nachgefragter Tauschangebote (wie handwerkliche Hilfe) wird begrenzt, weil der Anbieter im Rahmen seines Limits nur eine bestimmte Zahl von Stunden einseitig buchen kann. Andererseits schützen Limits gerade solche Anbieter vor Selbstausbeutung.

Literatur

  • Klaus Kleffmann: Wieviel Erfolg ist erlaubt? Wie gehen Tauschringe mit hohen Talentguthaben und -schulden um? in: TSN Nr. 9 Nov. 1999, S. 34ff. (Online)

Siehe auch