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Harr/Sozialer Tauschring

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Titel: Der Soziale Tauschring - Ein Modell für die erweiterte Nachbarschaftshilfe

Autor: Harald Friz (Berlin)

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Erste Version 12.12.2012

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Der Soziale Tauschring ist neuartiges Tauschringmodell, das auf die Bedürfnisse der Erweiterten Nachbarschaftshilfe ausgerichtet ist. Es berücksichtigt viele praktische Erfahrungen und theoretische Diskussionen der letzten 20 Jahre Tauschringgeschichte. Das Modell stellt einige vermeintliche Selbstverständlichkeiten der heute üblichen Tauschregeln infrage. Es liefert einfache und praxistaugliche Antworten auf oft gestellte Fragen im Tauschringalltag.

Tauschring

Ich habe schon seit einigen Jahren den Eindruck, dass es einen Widerspruch gibt zwischen den Zielen von Tauschringen und ihren Tauschregeln. Es hat aber viel eigene Praxiserfahrung, eine intensive Auseinandersetzung mit der Tauschringgeschichte und viele Gespräche mit anderen Aktiven gebraucht, um auf eine (hoffentlich) besser Lösung zu finden. Frühere Entwürfe, wie das "Schöneberger Tauschringmodell" oder der "einfachst mögliche Tauschring", waren noch zu sehr den üblichen Grundkonzepten der Tauschringszene verhaftet.

Die Lösung, die ich hier entwickle und unter der Bezeichnung "Sozialer Tauschring" zur Diskussion stelle, basiert vor allem auf Überlegungen, die ich in den Artikeln "Tauschen oder Schenken?", "Tauschen oder Bezahlen?", "Die Zeitgeber", "Die Tauschsystemmatrix" und "Das Tauschringdreieck" entwickelt habe.

Ich gehe davon aus, das Tauschringe etwas Eigenes sind. Sie sollen (und können) meines Erachtens weder die Erwerbsarbeit, noch die gesetzliche Währung, noch bestehende Sozialsysteme ablösen. Sie können diese aber sinnvoll ergänzen.

Ich gehe davon aus, dass die ökonomische Besonderheit von Tauschringen in ihrem geschlossenen Wirtschaftskreislauf und der Leistungsverrechnung ohne Bargeld liegt.

Sozial

Den gesellschaftlichen Wert von Tauschringen sehe ich weniger in der Wirtschaftstätigkeit innerhalb des Tauschrings. Wenn man in real existierenden Tauschringe den Verwaltungsaufwand mit dem Tauschumsatz vergleicht, wird schnell deutlich, dass sich ein Tauschring aus wirtschaftlicher Sicht nicht rechnet. Euro sind in jeder Hinsicht billiger und flexibler.

Den eigentlichen Nutzen sehe ich im Beziehungsnetz zwischen den Teilnehmern. Die persönlichen Beziehungen sind für viele Teilnehmer von Tauschringen ein unmittelbarer Nutzen. Sie treten Tauschringen bei, weil sie Menschen in ihrer erweiterten Nachbarschaft kennenlernen wollen.

Den wirtschaftlichen Nutzen dieses Beziehungsnetzes sehe ich weniger in den Transaktionen, die innerhalb des Tauschrings selbst zustande kommen, sondern vielmehr in der zusätzlichen Wirtschaftstätigkeit außerhalb des Systems Tauschring. Personen, die sich über den Tauschring kennengelernt haben, verabreden Naturaltauschgeschäfte oder wickeln miteinander Geschäfte in Euro ab. Manche Ideologen stören sich daran, wenn Tauschringmitglieder den Tauschring "umgehen", weil es ihre Utopie von Tauschringen als "besserer" Wirtschaftsweise infrage stellt. Ich sehe im Zustandekommen solcher Geschäfte eher einen Erfolg des Tauschrings in seiner Funktion als beziehungsstiftendes Netzwerk.

Außerdem habe ich gerade im Bereich der Erweiterten Nachbarschaftshilfe den Eindruck, dass es den Mitgliedern nur selten am Geld mangelt, um sich etwas leisten zu können. Häufiger scheinen sie nur nicht zu wissen, wen sie fragen sollen, wenn sie Unterstützung brauchen oder anbieten könnten. Tauschringe können helfen, ein soziales Netz für die alltäglichen Aufgaben im Bereich der Erweiterten Nachbarschaftshilfe zu knüpfen.

Den Begriff "sozial" verwende ich hier also in seiner ganzen Bandbreite. Im Mittelpunkt des Sozialen Tauschrings stehen die Beziehungen zwischen den Mitgliedern, seien sie eher freundschaftlich, eher helfend oder eher wirtschaftlich.

Abgrenzung

Da beim Sozialen Tauschring soziale Ziele im Vordergrund stehen, sind andere Ziele nur nachrangig oder überhaupt nicht mit diesem Modell vereinbar.

Wichtig, aber dennoch nachrangig scheint mir der Beitrag der Tauschringe zur Existenzsicherung. Soziale Tauschringe sind nur eine Ergänzung zu Erwerbsarbeit, Sozialleistungen, Wohlfahrt und privaten Unterstützungsnetzwerken.

Nicht vereinbar scheint mir völlige Anonymität, wie sie etwa Bargeld ermöglicht. Die Mitglieder sollen sich persönlich kennenlernen (können). Deswegen scheint mir ein gewisses Maß an Transparenz für die Selbstregulierung mancher Gruppenprozesse notwendig. Ein völlige Transparenz aller Kontobewegungen scheint mir dagegen übertrieben. Privatsphäre, gemeinschaftsinterne und externer Öffentlichkeit feinfühlig miteinander abzuwägen, scheint mir für den Erfolg eines Sozialen Tauschrings wesentlich.

Nicht vereinbar scheinen mir geldreformatorische Ansätze, weil es bei ihnen zuerst ums Geld geht. Viele Freiwirtschaftler reduzieren komplexe wirtschaftliche Probleme auf eine zu geringe "Umlaufgeschwindigkeit" von (Bar)geld. Dieses Modell versuchen sie auch auf Tauschringe zu übertragen, die überhaupt kein Bargeld haben.

Besonders problematisch finde ich alle Versuche, Geld leistungsunabhängig zu verteilen, etwa als Grundeinkommen oder Startguthaben. Als Feldversuche für neuartige Geld- oder Sozialsysteme finde ich solche Ansätze spannend. Meines Erachtens geht dabei aber verloren, was die Faszination des Prinzips "Tauschring" ausmacht. Ein Tauschring mussen eben nicht zu einem abstrakten und komplizierten Geldsystem mit einem willkürlich definierten Zahlungsmittel aufgebläht werden. Er kann auch ganz einfach nur eine Erweiterung des Naturaltauschs auf ein größeres soziales Netz mithilfe einer zentralen Buchführung sein.

Ich kenne außerdem kein alternatives Geldsystem, dass auch nur annähernd so günstig, reibungsarm, fälschungssicher und zuverlässig funktioniert wie die großen Notenbankwährungen. Das dürfte auch der Hauptgrund sein, warum sich alternative Geldsysteme nie in großem Maßstab durchsetzen konnten. In seiner Funktion als Zahlungsmittel hat alternatives Geld nur Nachteile. Der einzige Vorteil liegt auf Beziehungsebene. Die Benutzer des Alternativgelds vertiefen ihre Beziehungen.

Ein sehr elegantes Beispiel für ein alternatives Bargeld ist meines Erachtens das Kunstprojekt "Rheingold". Seine wirtschaftliche Sinnlosigkeit und die hohe ästhetische Qualität lädt zur Reflexion über das Wesen von Bargeld ein. Es hat aber nichts mit Tauschringen zu tun, genausowenig wie Freigeld, Regiogeld oder die argentinischen Créditos.

Ein Sozialer Tauschring ist ein geschlossenes bargeldloses Wirtschaftssystem, dessen Mitglieder sich gegenseitig persönlich kennen.

Wer arbeitet für wen?

Was unterscheidet einen Tauschring von anderen Gemeinschaften? Die Arbeit. Es geht bei Tauschringen nicht um Sport oder Freizeitgestaltung oder Politik, sondern um Arbeit.

Beim Sozialen Tauschring geht es dabei nicht um eine "neue" Form der Arbeit, christliche oder marxistische Arbeitstheorien, Schwarzarbeit oder existenzsichernde Arbeit. Vielmehr geht es um Tätigkeiten[1] und Arbeiten, die sinnvoll und notwendig sind, aber mangels geeigneter Austauschsysteme nicht getan werden. Es geht um Arbeiten, die kaum jemand richtig bezahlen kann (oder will) und die auch kaum jemand rein ehrenamtlich erledigen würde.

Der Soziale Tauschring ist ein Rahmen für organisierte Selbsthilfe und Nachbarschaftshilfe. Das heißt, dass die Mitglieder für die Mitglieder arbeiten. Die Tätigkeiten fallen dabei in drei große Kategorien:

  1. Die einzelnen Mitglieder arbeiten füreinander. Anna hilft Bernd beim Aufräumen, Bernd hilft Carla beim Blumengießen, Carla hilft Dieter und Anna beim Zitronenkuchenbacken. Das ist die Art von gegenseitiger Hilfe, die fast jeder mit dem Begriff "Tauschring" verbindet.
  2. Einzelne Mitglieder arbeiten für die Tauschgemeinschaft als Ganzes. Beate macht die Buchhaltung, Tim beantwortet das Telefon, Sigmar kümmert sich um die Sauberkeit, Erika beantwortet und verschickt Emails, Fred druckt und verteilt Flugblätter. Die meisten Tauschringen unterschätzen den Aufwand für diese Orga-Arbeit.
  3. Einzelne Mitglieder arbeiten für einen sozialen Zweck. Manche Tauschringe unterstützen soziale Einrichtungen oder einzelne hilfsbedürftige Menschen durch praktische Hilfeleistungen ihrer Mitglieder.

Gesucht sind Tauschregeln, die eine Verrechnung von genau diesen Arbeiten einfach machen.

Leistungsverrechnung statt Geldpolitik

Der Soziale Tauschring beschränkt sich auf die Anerkennung und Verrechnung tatsächlich geleisteter Arbeit. Abgehobene geldpolitische Diskussionen über "Grundeinkommen", “Umlaufsicherung“ oder "Tauschmittelmengensteuerung" seien Anderen überlassen. Diese Selbstbeschränkung erleichtert die Suche nach geeigneten Tauschregeln (siehe unten).

Keine leistungsunabhängigen Mittelflüsse

Offensichtlich entfallen leistungsunabhängige Zahlungen aus der Gemeinschaftskasse an die einzelnen Mitglieder wie Startguthaben und Grundeinkommen.

Überraschender dürfte dagegen der Bruch mit einer weitverbreiteten und liebgewonnenen Gewohnheit vieler Tauschringe sein. Ich halte die monatliche Abbuchung von Mitgliedsbeiträgen für einen grundsätzlichen Fehler. Ganz praktisch gesehen dürften sie der Hauptgrund sein, warum viele Mitglieder austreten und warum bei so vielen Austritten ein Minus auf dem Konto ist. Aber auch theoretisch finde ich sie wenig sinnvoll.

Kein Mitgliedsbeitrag

Welche tatsächliche Leistung wird durch einen Mitgliedsbeitrag eigentlich anerkannt oder verrechnet? Üblicherweise wird der Mitgliedsbeitrag pauschal abgebucht, egal ob das Mitglied Dienste der Orga nutzt oder nicht, egal ob die Orga Dienste anbietet oder nicht. Es gibt keinen unmittelbaren Zusammenhang zwischen der Buchung und tatsächlich genutzten oder erbrachten Leistungen.

Der Mitgliedsbeitrag ist auch kein Beitrag des Mitglieds. Es tut ja nichts für die Gemeinschaft. Die eigentliche Arbeit leistet in der Regel nur eine kleine Gruppe von Aktiven. Ob den anderen Mitgliedern regelmäßig ein bestimmter Betrag abgebucht wird oder nicht, hat in der Praxis herzlich wenig Einfluss darauf, ob sich Aktive finden und die anfallenden Arbeiten für die Gemeinschaft erledigen.

Wozu ist der Mitgliedsbeitrag also gut? Meines Wissens geht es vor allem um den Wunsch der Aktiven nach Anerkennung ihrer Leistung. Und sie wollen, dass auch die anderen Mitglieder ihren Beitrag leisten. Ich halte beide Wünsche für legitim und wichtig.

Aber ich meine, dass die Abbuchung von Mitgliedsbeträgen einer Erfüllung dieser Wünsche eher im Wege steht. Diese Art "Mitgliedsbeitrag" führt nicht dazu, dass die Mitglieder aktiv beitragen. Es fördert vielmehr eine gegenseitige Forderungs- und Anspruchshaltung. Die Mitglieder fordern für ihren Beitrag einen Service. Die Orga erwartet von den Mitgliedern eine Bezahlung.

Mitgliedsbeiträge werden außerdem niemandem gerecht. Die Orga ist unzufrieden, weil mehr Arbeit anfällt, als durch Mitgliedsbeiträge je bezahlt werden könnte. Entweder lässt sie einen Teil der Arbeit unerledigt liegen oder sie muss genug unbezahlte Freiwillige finden.

Die Mitglieder sind unzufrieden, weil sich irgendeiner immer ungerecht behandelt fühlt. Bei jedem Verfahren zur Berechnung von Mitgliedsbeiträgen wird eine andere Gruppe benachteiligt. Bei der Monatspauschale oder einem Umlageverfahren zahlen die Wenigtauscher unverhältnismäßig viel. Bei guthabenabhängigen Beiträgen (vgl. Umlaufsicherung, Negativzinsen auf Guthaben) zahlen die Mitglieder unverhälnismäßig viel, die ohnehin schon viel für die anderen tun, ohne Gegenleistungen in Anspruch zu nehmen. Umsatzgebühren wiederum belasten die besonders aktiven und engagierten Tauscher.

Vor allem fördert der Mitgliedsbeitrag das Gelddenken. Der Sinn für den Zusammenhang zwische Leistung und Buchung geht verloren. Besonders offensichtlich wird das bei völlig inaktiven Mitgliedern, die in jahrelanger Mitgliedschaft kein einziges Mal getauscht haben. Worin besteht der Sinn, von ihrem Konto Tauschwährung abzubuchen? Werden sie das sich kontinuierlich anhäufende Minus eines Tages abarbeiten? Warum sollten sie es tun? Was ist ihr "Beitrag" dann überhaupt wert?

Ich meine, dass ein vollständiger Verzicht auf Mitgliedsbeiträge möglich und sinnvoll ist.

Abgeben

(…)

Tauschregeln

(…)

Erst geben, dann nehmen!
Der Soziale Tauschring ist ein kreditfreies System. Mitglieder können keine Schulden zu Lasten der Gemeinschaft machen. Das Minuslimit beträgt Null:
  • Jeder Teilnehmer kann höchstens so viele Leistungen von anderen in Anspruch nehmen, wie er bereits selbst erbracht hat.
  • Für Schmarotzer ist der Tauschring uninteressant. Es ist im Rahmen der Tauschregeln nicht möglich, sich dem Tauschring anzuschließen, Leistungen abzuschöpfen und ohne Gegenleistung wieder zu verschwinden.
  • Gemeinschaftsschädigende Mitglieder können ohne wirtschaftlichen Schaden für den Tauschring ausgeschlossen werden, wenn es nötig ist.
Aber wie soll der Tausch in Gang kommen, wenn alle erst arbeiten müssen und niemand Schulden machen darf und Grundeinkommen oder Startguthaben tabu sind?
Tauscher, Gemeinschaft und Hilfsbedürftige
Der Soziale Tauschring unterscheidet zwischen drei Arten von Konten.
  • Die meisten Mitglieder sind "Tauscher". Sie können nur so viel nehmen, wie sie zuerst anderen gegeben haben. Ihre Konten sind immer positiv.
  • TRICK: Die Gemeinschaft als Ganzes hat auch ein Konto. Dieses Gemeinschaftskonto ist immer negativ und es kann von diesem Konto nur abgebucht werden! Leistungen für die Gemeinschaft (wie Büroarbeit) werden mit dem Gemeinschaftskonto verrechnet. Buchungen in umgekehrter Richtung sind wenig sinnvoll. Welche Leistung sollte "die Gemeinschaft" als abstrakte Entität konkret erbringen können?
  • TRICK: Falls der Tauschring soziale Zwecke unterstützt, werden für diese Projekte, Organisationen oder Einzelpersonen Hilfsbedürftigenkonten eingerichtet. Diese Konten sind auch immer negativ.
Der Tausch kommt in Gang, indem die einzelnen Mitglieder etwas für die Gemeinschaft oder für Hilfsbedürftige arbeiten!
Vorleistung statt Guthaben
Der Soziale Tauschring ist keine Komplementärwährung und will es auch nicht sein. Positive Kontostände repräsentieren deswegen auch keine "Guthaben" sondern nur die Höhe der Vorleistung, die ein Teilnehmer gegenüber der Gemeinschaft eingegangen ist.
  • Es besteht kein Anspruch darauf, dass das vermeintliche Guthaben jemals vollständig ausgegeben werden könnte.
  • Es ist rechnerisch unmöglich, dass alle Tauscher für ihre gesamte Vorleistung eine entsprechende Gegenleistung erhalten können, da Leistungen für die Gemeinschaft oder für Hilfsbedürftige nur einseitig erbracht werden. (Das gilt übrigens auch für alle anderen Tauschringe, bei denen die Summe der positiven Mitgliederkonten größer ist als die Summe der negativen Mitgliederkonten. In der Praxis haben so gut wie alle real existierenden Tauschringe offene oder versteckte negative Gemeinschaftskonten.)
  • Jeder Tauscher kann selbst bestimmen, wie weit er in Vorleistung gehen möchte. Je mehr er in Vorleistung geht, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit, entsprechende Gegenleistungen zu erhalten.
  • Wer nur tauschen will, hält den Kontostand in der Nähe von Null. Wer gerne großzügig anderen Menschen hilft, geht ins Plus. Vom Selbstverständnis liegt der Soziale Tauschring näher am Ehrenamt als am Geld- oder Tauschsystem. Er profitiert davon, dass möglichst viele Mitglieder möglichst weit einseitig in Vorleistung gehen, weil dann besonders viele Gemeinschaftsaufgaben erledigt und Hilfsbedürftige unterstützt werden.
  • Es ist kein Pluslimit nötig. Ein hohes Plus entspricht keinem Reichtum, sondern einer Vorleistung. Wer im Plus ist, hat viel für andere getan. (Das gilt übrigens auch für allen anderen Tauschringen, auch wenn das kaum jemand wahr haben will.)
Transparenz und Bevollmächtigter
Nur Dienstleistungen, keine Waren
Echtes Geld für echte Arbeit
Marktübliche Tätigkeiten sollten zu marktüblichen Preisen in Euro bezahlt werden, zum Beispiel Putzen. Das erleichtert auch die steuerliche Bewertung solcher Tätigkeiten. Es muss nicht kompliziert zwischen Verrechnungseinheit und Euro umgerechnet werden.
Euro für Euro
Kosten für eingesetzte Waren, Verbrauchsgüter und Dienste, die in Euro angefallen sind, sollten auch in Euro erstattet werden, zum Beispiel Benzingeld bei Fahrdiensten.
Schenken ist gut
Steuern auf erhaltene Leistungen
Im sozialen Tauschring ist einseitige Vorleistung gewünscht. Wer für andere ohne Gegenleistung arbeitet, sollte dafür nicht auch noch Steuern zahlen müssen.
  • Eine Umrechnung von Verrechnungseinheitn in Euro ist wenig sinnvoll, da durch die ständig erhöhende Gesamtsumme der Plus- bzw. Minuskonten der Wert der Verrechnungseinheiten kaum zu kalkulieren ist.
  • Tätigkeiten im Tauschring stellen nur für den Leistungsempfänger einen geldwerten Vorteil dar.

Anmerkungen

  1. vgl. Sikora Hoffmann 2001, S. 14: "Von der Dienstleistungs- zur Tätigkeitsgesellschaft"