Föderation deutscher Tauschringe e.V.
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Die Föderation deutscher Tauschringe e.V. war ein Entwurf für eine mögliche "Bundesorganisation der Tauschsysteme"[1] zur bundesweiten Vernetzung der Tauschringe. Der Entwurf wurde von einer Arbeitsgruppe entwickelt, die sich im Anschluss an das Bundestreffen der Tauschringe 2003 in Bad Aibling gegründet hat.[2] Der Entwurf wurde in einem Webforum (siehe unten) diskutiert und und bei den Bundestreffen BT 2004 in Münster und BT 2005 in Berlin präsentiert. Der Entwurf wurde nicht in die Praxis umgesetzt.
Einige der Mitglieder der Arbeitsgruppe beteiligten sich später an der 2005 gegründeteten AG Tauschringe im Dialog.
Mitglieder der Arbeitsgruppe
Mitglieder der Arbeitsruppe:[3]
- Astrid Berggoetz: Kreuzberger Tauschring
- Luba Bily: TR München (welcher?)
- Angela Fleck: Tauschring Cambodunum
- Elisabeth Hollerbach: LETS Tauschnetz München, LETS NETZ, BAG
- Reiner Husemann: EBB-Euro Barter Business (aufgelöst)
- Birgit Kargl: Talent-Tauschring Ulm, VeSTa -> AG TR im Dialog
- Helfried Lohmann: TR Fläming, tauschringe.org
- Siegfried Loock: Tauschring Vogtland -> AG TR im Dialog
- Klaus Reichenbach: Zeitbörse Kassel, BAG, ATF -> AG TR im Dialog
- Ina Ruschinski: Tauschring Friedrichshain -> AG TR im Dialog
- Heidi Weiss: Amper Tauschring Karlsfeld Dachau(?)
Ergebnisse
Es wurde eine Satzung entworfen. Als Vereinszweck war gedacht:[4]
- die Förderung von Tauschringen (…) und der darin stattfindende gegenseitige Austausch zwischen Einzelpersonen, Projekten, Initiativen, und Vereinen zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements, der Selbsthilfe, Selbstbestimmung und Selbstverantwortung.
- die Kooperation mit Tauschringen und anderen gesellschaftlichen Initiativen, die sich als Experimentierfelder für Gemeinwesenarbeit, lokale, soziale und nachhaltige Ökonomie, neue Arbeit und Neubewertung von Arbeit, einer Arbeit als lebensgestaltendes Element in einer neuen Tätigkeitsgesellschaft begreifen.
Der Satzungszweck sollte verwirklicht werden durch:[5]
- die Unterstützung und Förderung gemeinwohlorientierter und sozialer Prozesse. Der Mensch mit seinen Fähigkeiten und Talenten steht dabei im Zentrum.
- die Entwicklung von Handlungsprogrammen und Arbeitsabläufen für Tauschringe, Selbsthilfe, Vereins- und Initiativenarbeit. Die Ergebnisse werden allen zur weiteren Entwicklung und Nutzung zur Verfügung gestellt.
- die Konzeption und Durchführung von Bildungs-, Qualifizierungs- und Beratungsangeboten insbesondere auch für gesellschaftlich benachteiligte Gruppen wie Alleinerziehende, Sozialhilfeempfänger/innen, Senioren/innen, Migranten/innen oder behinderte Menschen, insbesondere zu den folgenden Punkten:
- Bewusste und gegenseitige Förderung individueller Fähigkeiten und Talenten
- Neubewertung der Arbeit.
- Menschengerechtes lokales und soziales Wirtschaften.
- Neue Formen des Gebens und Nehmens.
- Solidarität in unserer und Engagement für unsere Gesellschaft.
- Nachhaltigkeit in allen Lebenszusammenhängen.
- Neue Konsummuster und Lebensstile.
Die Mitgliedschaft sei für "jeden Tauschring (…) und für jede natürliche oder juristische Person möglich, die die Tauschidee unterstützt und folgende Grundsätze und Ziele der Tauschringe anerkennt:[6]
- Tauschsysteme (…) sind Zusammenschlüsse von Menschen in einer Region, in denen mit Hilfe selbst geschaffener Verrechnungseinheiten untereinander getauscht wird.
- Tauschsysteme ermöglichen eine Verbesserung der Lebenssituation durch die Nutzung eigener Ressourcen auf Grund vorhandener Talente und Begabungen, ohne den Beschränkungen des Geldkreislaufs unterworfen zu sein.
- Die Tauschvorgänge beruhen auf dem Vertrauen, dass für gegebene Leistungen auch Leistungen in Anspruch genommen werden können.
Die Mitglieder sollen gemeinsam für folgende Ziele eintreten:[7]
- Sozialkompetenz stärken. - Selbsthilfe in Tauschsystemen fördert mehr Eigenverantwortlichkeit, Kommunikatives Handeln und stärkt das Selbstbewusstsein und das Selbstwertgefühl der Mitglieder. Ihre Kreativität wird unterstützt.
- Soziales und solidarisches Miteinander fördern! - Tauschsysteme bieten ein soziales Netz gegen Isolation und Vereinsamung, fördern das Gemeinwohl, las- sen Nachbarschaft neu entstehen und bieten eine Ergänzung der sozialen Sicherungssysteme.
- Arbeit neu bewerten! - Tauschsysteme unterstützen selbstbestimmtes Arbeiten und stärken und fördern die Eigenarbeit.
- Die lokale und regionale Ökonomie verbessern! - Tauschsysteme wollen anders ökonomisch Denken, mehr Unabhängigkeit vom Geld erreichen sowie eine neue Kultur des Gebens und Nehmens aufbauen.
- Alternative Lebenswege ermöglichen! - Tauschsysteme fördern neue umweltbewusste Konsum-Muster, wollen die Lebensqualität erhöhen und der Armut entgegen wirken.
- Einen bewusten und kritischen Umgang mit Geld stärken! - Tauschsysteme unterstützen ein kritisches Bewustsein im Umgang mit Geld als vorherrschendes Bewer- tungsmittel in vielen Lebensbereichen
Gemeinsame Grundsätze sollten sein:[8]
- Tauschsysteme sind Non-Profit-Organisation.
- Grundlage des Austausches ist eine Orientierung an der Lebenszeit.
- Der Austausch ist ein freiwilliges Geben und Nehmen.
- Alle Tauschvorgänge innerhalb von Tauschsystemen sind für die Mitglieder nachvollziehbar.
- Die Bewertung von Leistungen orientiert sich an der aufgewandten Zeit.
Daneben wurde auch ein GbR-Vertrag für eine mögliche "Förderation deutscher Tauschringe GbR" entworfen.
Weblinks
- Offizielles Webforum (etwa 2006 abgeschaltet; Teile noch über archive.org erreichbar)